Hendrik Krengel

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Die Hafeneinfahrt in Sichtweite

Nach dem ersten Sieg in Gestorf legte die Hiddestorfer Eintracht nach und konnte auf eigenem Platz die SG Bredenbeck mit 3:2 besiegen. Das rettende Ufer ist nah…

Die Hiddestorfer haben das Fußball spielen nicht verlernt und schöpfen nach dem zweiten Sieg in diesem Jahr Hoffnunf auf den Verbleib in der Kreisliga. Daheim gegen die SG Bredenbeck musste Trainer Heiko Schöndube allerdings auf Sturmtank Alex Zentner verzichten, für ihn spielte Stefan Gabor aus der zweiten Mannschaft von Beginn an. Ansonsten vertraute Schöndube der Elf, die am Wochenende den ersten Dreier 2015 in Gestorf holte.

Der Beginn des Spiels begann mit einem Schock. Die rund 43 Zuschauer waren Zeuge einer Slapstickeinlage unter dem Motto „nimm Du ihn, ich hab ihn sicher“. Ein langer Abschlag springt zwischen Kapitän Marco Maaß und Manndecker Adem Özdemir auf, beide schauen sich an, sprechen sich aber offensichtlich nicht ab. Bredenbecks Jan-Henrik Lösch, vor dem man noch vor dem Spiel warnte, sagte „Danke“, spurtete zwischen den beiden Verteidigern durch und schloss eiskalt zum 0:1 für die Gäste aus Bredenbeck ab – da waren gerade einmal 3 Minuten gespielt. Alle Apelle zu 90-minütiger Konzentration scheinen in Hiddestorf diese Saison nicht zu fruchten. Nur fünf Minuten nach dem Rückstand konnte sich der Gastgeber bei Bredenbecks Jan Thiedau bedanken, der im eigenen Strafraum gegen Stefan Gabor zu ungestüm zu Werke ging. Dem Schiedsrichter Tim-Ihbe-Frerich Visser blieb nichts anderes übrig, als auf den punkt zu zeigen und den Gastgebern einen Strafstoß zuzusprechen. Diesen verwandelte Serdal Basci eiskalt zum 1:1-Ausgleich (8.). In der Folge waren sowohl die Hiddestorfer als auch die Bredenbecker darauf bedacht, so wenige Fehler wie möglich zu machen und die flotte Anfangsphase von beiden Mannschaften  verebbte. So lag der Fokus jeweils auf der eigenen Defensive, ehe sich Reza Hassanzada ein Herz nahm und aus der zweiten Reihe einfach mal abzog. Gleichzeitig ollte dies der Weckruf für die Offensive der in blau-rot spielenden Gäste sein, die fortan auch mehr nach vorne investierten, außer zwei Distanzschüssen aber nichts vorzuweisen hatten. Als dann alle schon mit dem Halbzeitpfiff rechneten, segelte eine Freistoßflanke von Marco Maaß in den Strafraum der Bredenbecker Verteidigung. Dort hätte Bredenbecks Björn Winter im Tor einfach mal einen Muks von sich geben sollen, dann wäre es mit dem Unentschieden in die Pause gegangen. Er schwieg aber, sodass Florian Kupsch die Flanke irgendwie klären wollte, blöderweise aber eine zu geringe Sprungkraft und vor allem eine miserable Strafraumorientierung besaß und so den Ball zum 2:1 für die Eintracht ins Netz köpfte. Ein kapitaler Fehler, der die Gastgeber zu einem psychologisch günstigen und wichtigen Zeitpunkt in Führung gehen ließ.

Im zweiten Abschnitt strotzte der SVE nur vor Selbstvertrauen und lauerte auf Fehler der Gäste. Anstatt sich hinten einzuigeln und ein Bollwerk zu errichten störte man Bredenbeck ab der Mittellinie und setzte immer mal wieder den einen oder anderen Nadelstich mit einem schnellen Konter. Omed Hassanzada war es dann vergönnt, das entscheidende 3:1 zu schießen und die Führung auszubauen. Generell zeigt Omed nach seiner Rotsperre regelmäßig ansprechende Leistungen, in denen er sich selbst stets mit einem Tor belohnt und so im Abstiegskampf zu einem wichtigen Eckpfeiler der Mannschaft wird. Bezüglich dieser Personalie sollte der Verein alles daran setzen, Omed auch zukünftig an den SVE zu binden! Denn erst kürzlich äußerte Rezas Bruder in dieser
Stadionzeitschrift „Halbzeit“ Abwanderungsgedanken zum Saisonende. Wo er mit den Gedanken kurz nach seinem Führungstreffer zum 3:1 war, als er alleine auf Bredenbecks Torwart zulief, jedoch viel zu überhastet abschloss, muss mir auch noch einmal einer verraten. Da hatte er seinen zweiten Treffer zum möglichen 4:1 schon auf dem Präsentierteller liegen, den er aber aus welchen Gründen auch immer ablehnte.

Mit einer beruhigenden 2-Tore-Führung im Rücken kam Armel Entse Oboma für Zivojin Sejdic in der 63. Spielminute zu seinen ersten Pflichtspieleinsatz für die erste Herren in dieser Saison und spätestens mit der Einwechslung von Christopher-Sean Wellings für eben erwähnten Omed Hassanzada stellte Trainer Schöndube die Weichen auf Verteidigung. Denn auch er registrierte, dass die Gäste vom Deister wieder mehr für die Offensive taten, die Entlasungsangriffe der Seinen aber zu oft zu hektisch und ungenau waren. So wollte man die sicher geglaubten drei punkte frühzeitig eintüten und den Gästen gar nicht erst die Gelegenheit geben, noch auf einen Punktgewinn zu hoffen. Sieben Minuten vor dem Ende sorgten erneut Bredenbecks Jan-Henrik Lösch für Staunen, vor allem bei den eigenen Anhängern der Rot-Blauen. Seinen zweiten Treffer erzielte der ältere der beiden Lösch-Brüder, der von seinen Freunden auch „Hütchen“ gerufen wird, mit dem Kopf und bei einer Körpergröße die knapp die eines Gartenzwerges übersteigt hat das schon etwas zu heißen. Es war ein perfekt gespieleter Angriff der Gäste, aus der Zentrale auf die linke Seite verlagert, per Doppelpass den Hiddestorfer Verteidiger ausgespielt und dann eine messerscharfe Flanke genau in den Lauf von „Hütchen“ gespielt, der gar nicht anders konnte als den Kopf hinzuhalten und das Leder in den Maschen zu versenken.

Solltes doch noch einmal spannend werden? Bredenbeck probierte es nun mit der Brechstange, der SVE jedoch ließ sich davon nicht einschüchtern und nahm immer wieder Zeit von der Uhr. Als dann Hiddestorfs Ikone Moritz Mauch an der Seitenlinie zum Wechsel bereit stand, initierte Ersatztorwart Lieseberg, der verletzt fehlte, am Seitenrand einen „Amore“-Wechselgesang zusammen mit Trainer und Spielern der zweiten Herren und es war der größte Stimmunsdurchbruch im Ort seit Jahren. Alles in freudiger Erwartung des Schlusspfiffes, der nicht einmal 100 Sekunden nach der Einwechslung ertönte und dem Tabellenletzten aus Hiddestorf drei Zähler im Kampf um den Nichtabstieg brachte. Schlussendlich ein verdienter Sieg, der den Sieg in Gestorf veredelte und somit die Hiddestorfer Kogge weiter Richtung sicheren Hafen brachte, der nach der Durchquerung der Nebelbank fortan direkt vor den Augen liegt.

SV Eintr. Hiddestorf – SG Bredenbeck     3:2 (2:1)
43 Zuschauer
SV Eintr. Hiddestorf: Partawie – Maaß,
Z. Sejdic (63. Entse Oboma), Özdemir,
Barlak (90. Mauch), Jäger – Basci, Ewert,
O. Hassanzada (79. Wellings), R. Hassanzada – Gabor
Tore: 0:1 J. Lösch (3.), 1:1 Basci (8.), 2:1 Kupsch (45., Eigentor), 3:1 O. Hassanzada (55.), 3:2 J. Lösch (83.)
gelbe Karte: Ewert, R. Hassanzada, Özdemir

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Der Patient lebt noch…

VON MAX LIESEBERG

Im wegweisenden Spiel in Gestorf holte die Hiddestorfer Eintracht ihren ersten Sieg 2015!

Im vorentscheidenen Duell gegen Gestorf ging es um alles oder nichts. Bei einer Niederlage hätte man das Ticket Richtung Kreisklasse inklusive Frühbucherrabatt schon buchen können. Aufgrund der Tabellensituation war es nicht nur das berühmt, berüchtigte 6-Punkte-Spiel, es ging um die bis dato im jahr 2015 sieglose Hiddestorfer Eintracht um alles!

Die Gäste aus Hiddestorf hatten anscheinend auch verstanden, worum es geht und legten los wie die Feuerwehr. Gestorf schien ziemlich beeindruckt und trat als Heimmannschaft erschreckend schwach auf. Die erste Chance des Spiels hatte Zivojin Sejdic, der eine Hereingabe von außen abschloss, aber nicht im Tor der Gestorfer unterbringen konnte. In der 26. Spielminute sollte der Tabellenletzte das erste Mal jubeln dürfen. Aus einer schier unmöglichen Freistoßsituation bewies Alexander Zentner, warum er führender Torschütze der Gäste ist. Er zirkelte einen Freistoß unter tatkräftiger Mithilfe deren Schlussmannes Kai Achilles ins lange Ecke zum 0:1. Doch wie wir aus den vergangenen Spielen wissen, sollte der SVE davon nicht gerade gestärkt herrvorgehen. Bis zum Halbzeitpfiff erkämpfte man sich die Null und man war sichtlich erleichtert, als es zum Pausentee ging.

In der Halbzeit schien Trainer Heiko Schöndube jedenfalls die richtigen Worte gefunden zu haben, denn von Verunsicherung war nach Wiederanpfiff nichts mehr zu spüren. Mit breiter Brust spielte der Gast auf und es dauerte immerhin 20 Minuten, bis Omed Hassanzada das vorentscheidende 2:0 für die Eintracht erzielen konnte. Nach einem Eckball schaltete er im Gewühl am schnellsten.
Wenn es dann läuft, dann richtig! Torflüsterer war hierbei Frank Wauschkuhn, der bei Heimspielen sonst immer für die leckeren Würste zuständig ist. Er befahl von außen, dass Marco Maaß einen Freistoß aus ca. 45 Metern direkt aufs Tor bringen sollte. Warum, sollte sich spätestens dann zeigen, als erneut Gestorfs Torwart, vermutlich von der Sonne geblendet, daneben griff. 0:3 aus Sicht der Gastgeber.

Kurz vor Schluss schloss Reza Hassanzada einen mustergültig vorgetragenen Angriff per Kopf zum 4:0 ins Tor ab. Sein Kopf nahm noch eine intensive Prüfung des Pfostens vor, nach kurzem Schütteln ging es aber für ihn weiter. Am Ende blieb ein 4:0-Auswärtserfolg bei einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, der Mut macht, für die kommenden Aufgaben. Gestorfs Trainer Peter Baron quittierte die deutliche Heimklatsche gegen den Tabellenletzten mit folgenden Worten: „Wir haben auch in dieser Höhe absolut verdient verloren. Mit solch einer Leistung haben wir nichts in der Kreisliga verloren.“
Mit diesen wichtigen drei Punkte im Rücken sollte die Mannschaft selbstbewusst ins heutige Duell mit der SG Bredenbeck gehen. Nur ungern erinnern wir uns an das desaströse 0:5 im Hinspiel, wo Max Lieseberg zu seinem einzigen Einsatz zwischen den Pfosten kam. Heute besteht die Möglichkeit zur Revanche! Und Trainer Schöndube ist optimistisch: „Die Mannschaft lebt. Wir haben uns noch nicht aufgeben.“ Also Jungs, holt die 3 Punkte!

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TSV Gestorf – SV Eintr. Hiddestorf     0:4 (0:1)
SV Eintr. Hiddestorf: Partawie – Maaß, Z. Sejdic (80. Gabor), Özdemir, Barlak (85. Volokidin), Jäger – Basci, Ewert, O. Hassanzada, R. Hassanzada – Zentner (86. Dönmez)
Tore: 0:1 Zentner (26.), 0:2 O. Hassanzada (66.), 0:3 Maaß (70.), 0:4 R. Hassanzada (83.)
gelb-rote Karte: Sterling (85., Gestorf) wg. wiederholtem Foulspiels.

Verletzungspech macht sich bemerkbar

Beinahe täglich erhalten die Trainer Absagen aufgrund von
Verletzungen! Diese Verletzungen stellen die Trainer vor größere
Herausforderungen, sodass leider Konsequenzen gezogen werden mussten!
Die zweite A-Jugend wurde abgemeldet, um die Saison mit der ersten
Mannschaft erfolgreich und mit Spaß zu beenden!
Neben den vielen Verletzten spielt das Abitur eine große Rolle bei
der A-Jungend des Eintracht Hiddestorf! Eine mangelnde
Trainingsbeteiligung ist die Folge!
Darunter leidet maßgeblich die Motivation, die auch nicht besser wird,
da die Spiele in letzter Zeit in unerwarteten Höhen verloren wurden!
Zuletzt eine 3:11 Heimniederlage gegen den Vorletzten aus Gestorf!
Nach dem Spielende kam der Gäste-Trainer zu den beiden
Hiddestorfer Trainern und meinte: „Ich habe meinen Team als Ziel
gesetzt, nicht mehr als 3 Tore zu bekommen!“ Das sogar ein deutlicher
Sieg bei rausspringt, hätte er nicht in seinen kühnsten Träumen
gedacht.

Die 1. A-Jungend steckt zur Zeit in einem Motivations- und
Ergebnistief, aus dem man nur GEMEINSAM kommen kann. Und das am besten
schon im nächsten Spiel.

Junge, Junge…

…dürften die beiden meistgefallenen Wörter am vergangenen Sonntag gewesen sein. Wie treffend sie dabei waren, zeigt der folgende Spielbericht!

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Junge, Junge, wie dankbar konnte man dem Wettergott sein, zumindest für die 90 Minuten gegen den TuS Seelze verschon zu bleiben? Vor den Augen der rund 40 Zuschauer auf der Anlage an der Ihmer Str. musste Trainer Heiko Schöndube neben den Langzeitverletzten um Berkan Karbuz und Kevin Leineweber auch auf Christopher-Sean Wellings, Moritz Mauch und Malte Saris verzichten. Dafür rückte Mike Ewert wieder in die Startelf, Omed Hassanzada in die Verteidigung und Alex Zentner wieder in den Sturm.

Beim TuS Seelze war in der vergangenen Woche durch den Rücktritt von Jan Emektas auch ordentlich was los, Junge, Junge! Umso überraschender, dass dann an der Seitenlinie Erien Toprakli verantwortlich für die Geschicke der Gäste sein sollte. In der Hinrunde trat er noch selbst als Abwerchef auf, jetzt leitet er die Geschicke einer Mannschaft, die in der Region nicht den besten Ruf genießt. Ob das was werden sollte? Auf Seiten der Gastgeber rechnete man sich jedenfalls aus, gegen die angeschlagene Truppe, die zuletzt gegen Pattensen und Harenberg verlor, punkten zu können. Musste man ja auch, schließlich punktete die Konkurrenz im Abstiegssumpf.

Die ersten Worte nach nicht einmal fünf gespielten Minuten waren dann auch – unschwer zu erraten – Junge, Junge. Savas Barlak schenkte seinem Gegenspieler nichts auf der linken Abwehrseite und beide gingen forsch zu Werke, ehe es zum ersten Wortgefecht direkt vor den Augen und Ohren des Linienrichters Eckhard Steinke kam. Als der Ball dann auf dieser Seite im Graben landete und Zuschauer am Rande auf einen zweiten Ball hinwiesen, wurden diese sogleich u.a. als „Knecht“ beschimpft. Inwiefern es Aufgabe der Zuschauer ist, beim Einwurf dem Gegner den Ball zu holen oder alternativ zu geben, möge jeder für sich selbst beurteilen. Dass die Wortwahl seitens des Seelzer Akteurs Recep Tavsanli, der die Kapitänsbinde der Gäste trug, nicht wirklich höflich waren, erübrigt sich. Dazu später aber mehr.

Jedenfalls herrschte von Beginn an eine aggressive Grundstimmung, in der die Seelzer dem Gastgeber läuferisch deutlich überlegen waren, ohne aber zwingend vor das Tor zu kommen. Zu häufig ließ man sie im zentralen Mittelfeld gewähren und man merkte, dass dies ein ganz schweres Spiel werden würde. Als dann in der 18. Spielminute Zikica Sejdic einen Eckball zur überraschenden Führung der Hausherren direkt verwandelte, staunten die Gäste nicht schlecht. Junge, Junge, was war das für ein frecher Schlenzer auf den ersten Pfosten?! Ein Sahne-Ecke, die doch eigentlich für Selbstvertrauen bei der Eintracht sorgen sollte. Kurz darauf erzielte Reza Hassanzada per Flachschuss ins untere rechte Eck das 2:0, wurde aber von Linienrichter Thomas Kurpjeweit aufgrund unkorrekten Körpereinsatzes zurück gewunken. Eine mehr als fragliche Entscheidung, vor dem Hintergrund späterer Zweikämpfe in diesem Spiel geradezu ein Witz. Aber sei’s drum, zu entscheiden haben die Unparteiischen.

Fünf Minuten nach der Führung bekam der Gast aus Seelze einen Freistoß zwanzig Meter vor dem Eintracht-Gehäuse zugesprochen und der Schütze Eyup Toprakli schlenzte die Kugel so butterweich über die Mauer in den rechten Knick, dass uns nichts anderes zu sagen bleibt als „Junge, Junge“! Da war Hozan Partawie im Tor des SVE ohne Abwehrchance und die Gäste aus Seelze konnten zum 1:1 ausgleichen. Ärgerlich, konnte man bis dato das Spiel durch den einen oder anderen Konter recht ausgeglichen gestalten.

Was dann aber seitens der Eintracht folgte, da fehlen einem die Worte für. Junge, Junge! Gesundes Selbstbewusstsein ja, aber völlig überschätzte Spielmacherpässe (die selbstredend mustergültig in den Fuß des Gegners gespielt wurden) oder aussichtslose Dribblings am eigenen Strafraum, statt einfach den nächsten Mann anzuspielen (der zugegeben bei plötzlich auftretender Lauffaulheit schwer auszumachen war), brachen den Gastgebern das Genick. da wird seit Monaten von Konzentration gesprochen, aber diese individuellen Aussetzer, die kann man nicht rational erklären. Junge, Junge! Wie man so saudämlich den Gegner zum Toreschießen einladen kann und wer das Spiel so leichtfertig aus der Hand gibt, der ist auch selbst Schuld! Binnen sieben (!) Minuten drehte der Gast aus Seelze das Spiel und zog auf 1:3 davon. Kollektive Schnarchphase auf Seiten der Hausherren, die bitterböse bestraft wurde.

Apropos bestrafen. Da verlor auch Schiedsrichter Thomas Meinert mit zunehmender Spieldauer genervt den Mut, das Regelwerk konsequent umzusetzen. War er anfangs noch darauf bedacht, jede Diskussion im Keim zu ersticken und für verbale Verfehlungen den gelben Karton zu zücken, so war es gegen Ende der ersten Halbzeit seitens der Gäste erlaubt, Spielern und Offiziellen der Hiddestorfer Eintracht mit Gewalt nach dem Spiel zu drohen und beleidigende Kraftausdrücke wie „Spasti“, „Hurensohn“, „Kartoffel“ oder erneut das Wort „Knecht“ zu benutzen. Einmal rief Assistent Kurpjeweit Schiedsrichter Meinert aufgrund einer verbalen Entgleisung zu sich, er beließ es aber bei einer mündlichen Ermahnung. Dem Regelwerk entsprechend wäre der Gast zu diesem Zeitpunkt, trotz einer beruhigenden 3:1-Führung, mit zwei Mann weniger auf dem Platz gestanden. Junge, Junge!

Im zweiten Abschnitt zeigten die Gäste, dass sie technisch und läuferisch unserer Eintracht überlegen waren und kamen das eine oder andere Mal gefährlich vor unser Tor. Da mangelte es dem SVE an allem, was Fußball ausmacht. Kampf, Wille, Cleverness – die Liste könnte man endlos fortsetzen, Junge, Junge. Das 1:4 war dementsprechend nur ein Folge dessen, was sich gegen Ende der ersten Halbzeit bereits angekündigt hatte. Seelzes Adil Toprakli erzielte damit seinen zweiten Treffer und man hätte die Uhr nach stellen können, wann das nächste gegentor fallen würde, wären die Gäste nicht so undiszipliniert.

Warum auch immer. Seelze fiel fortan wieder vermehrt durch Unruhe und Disziplinlosigkeiten auf, die darin gipfelten, dass deren Spieler Hüseyin Tavsanli innerhalb kürzester Zeit wegen Meckern erst gelb, dann einen Platzverweis bekam. Junge, Junge, das alles nur, weil er mit den Schiedsrichterentscheidungen nicht einverstanden war und dementsprechend erregt diskutierte und gestikulierte. Generell wurde es in dieser Phase zu Teilen ruppig, die Gemüter erhitzten wieder uns es wurden zahlreiche Beleidigungen und Drohungen ausgesprochen. Fortan war ab der 65. Minute der sonst souveräne Spielfluss des TuS Seelze gestört und die Gastgeber aus Hiddestorf kamen ihrerseits wieder zu Chancen. Reza Hassanzada als auch Alex Zentner hatten den Anschluss auf dem Fuß, scheiterten allerdings kläglich. Nach einem Eckball sollte es der Hinterkopf von Mike Ewert sein, der den Ball zum 2:4 in den Maschen der Gäste versenkte. Würde der Tabellenletzte noch einmal alles auf eine Karte setze und sich zusammenreißen?

Nein, stattdessen bekam man in Überzahl von Adil Toprakli kurz vor dem Ende das 2:5 eingeschenkt, was zugleich der Endstand war. Kein Sieg, null Punkte, während die Konkurrenz aus Gestorf und Groß Munzel auf fremden Plätzen jeweils einen Punkt mitnahmen. Wer solche Fehler im Spielaufbau macht und ein derart eklatantes Abwehrverhalten an den Tag legt, der würde auch gegen den Tabellenletzten der 4. Kreisklasse verlieren. Das ist viel zu einfach und es bleibt die große Frage, warum man es nicht schafft, über 90 Minuten voll konzentriert und fokussiert zu bleiben. Ändert sich das nicht, brauch man gegen die direkte Konkurrenz am kommenden Samstag (2. Mai, Anstoß 15.00 Uhr in Gestorf) gar nicht antreten. Denn die zeigen in der Rückrunde, was man mit Kampf und Willen alles bewerkstelligen kann.

SV Eintr. Hiddestorf – TuS Seelze     2:5 (1:3)
ca. 50 Zuschauer:
Aufstellung: Partawie – O. Hassanzada, Jäger, Maaß (63. Dönmez), Özdemir, Barlak – Ewert, Basci, Sejdic (62. Volokidin), R. Hassanzada – Zentner
Ersatzbank: Lieseberg, Dönmez, Volokidin
Tore: 1:0 Z. Sejdic (18.), 1:1 E. Toprakli (23.), 1:2 Jussen (25.), 1:3 A. Toprakli (30.), 1:4 A. Toprakli (52.), 2:4 Ewert (68.), 2:5 A. Toprakli (81.)
gelb-rote Karte: H. Tavsanli (65., wegen Meckerns)

 

Anmerkung:
Zu guter letzt möchte ich noch auf die Aussage des Linienrichters Eckhard Steinke eingehen, der nach mehreren Beschwerden gegen Ende des Spiels dem Autor dieser Zeilen sagte: „Die [Seelze, Anm. d. Red.] haben einen ganz anderen sozialen Hintergrund, die muss man anders bewerten. Da können wir nicht anders.“

Meine Meinung: DAS ist ein Armutszeugnis! Beim Sport und beim Fußball im Speziellen gibt es klare Regeln seitens des DFB und des NFV, die eingehalten werden müssen und wo eben NICHT unterschieden werden darf zwischen Deutschen und Spielern mit Migrationshintergrund oder deren sozialen Umfeld. Wo kommen wir denn dahin?! Bezeichnend ist, dass der SVE mehr gelbe Karten für Foulspiele erhielt als der Gast aus Seelze für deren Entgleisungen, dessen Spieler, insbesondere die Akteure Hüseyin Tavsanli und Recep Tavsanli, sich mehrfach beleidigend und drohend äußerten – für alle hörbar! Wenn es die Regel wird, dass andere Spieler als „Kartoffel“, „Hurensohn“ oder „Knecht“ beleidigt werden, ohne dass dies geahndet wird, weil Schiedsrichter und Assistenten sich aus Angst vor etwaiger Eskalation das nicht mehr trauen, dann ist das eine Schande für den Amateursport! So macht Fußball keinen Spaß und da muss schnellstens ein Umdenken her!!! Der TuS Seelze hätte an diesem Tag laut Regelwerk mindestens 6 Platzverweise bekommen müssen. Dass dies nicht alle Spieler betrifft und die Mannschaft technisch ordentlich Fußball spielen kann und verdient gewann, das möchte ich an dieser Stelle auch betonen. ABER (!) die Art und Weise, wie sich die Spieler auf dem Platz gegenüber anderen Spielern, Offiziellen, Zuschauern und letzten Endes dem Schiedsrichter benehmen, ist aggressiv, drohend und beleidigend. DAS hat auf dem Fußballplatz nichts zu suchen und ich hoffe, dass die Seelzer Verantwortlichen ihren Spielern zukünftig andere Werte vermitteln. Junge. Junge.

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