Tag: Kreisliga Hannover-Land Staffel 3

Am Ende steht ein Sieg und Platz 12

Der Hiddestorfer Eintracht gelang am vergangenen Sonntag durch einen 3:2-Auswärtserfolg beim TSV Groß Munzel der Klassenerhalt!

Vor dem Spiel gab es von Trainer Schöndube die ganz klare Ansage an die Mannschaft, alle Handys auszuschalten und den Fokus auf die bevorstehende Partie gegen den direkten Konkurrenten aus Groß Munzel zu legen. Trotzdem sickerten schon beim Aufwärmen erste Infos vom Spiel in Barsinghausen durch. Gerüchteweise führe der Gast aus Harenberg 1:0, später hieß es 3:0 und irgendwann schnappte man auf, Barsinghausen hätte doch noch gewonnen. Ob man wollte oder nicht: Die bevorstehende Partie sollte vollgepumpt mit Adrenalin und Testosteron stattfinden!

Den besseren Start legte allerdings der Gastgeber aus Groß Munzel hin, die auf Teufel komm raus ihr Heil in der Offensive suchten und die Gäste früh jenseits der Mittellinie attackierten. Mit Erfolg. Oftmals wurden die Abwehrspieler beim Spielaufbau am eigenen Strafraum gestört und der leicht stumpfe Platz sorgte gepaart mit der Brisanz dieser Begegnung für viele Fehler, die vor allem am Anfang der Eintracht schwer zu schaffen machten. Allen voran Adem Özdemir fehlte seine Souveränität, Spielgestalter Serdal Basci wirkte völlig überfordert, die Offensive fand so gut wie gar nicht statt. Der Druck, den die Gastgeber aufbauten, war zum greifen nah.

Nach 22 Minuten sorgte dann eine Fehlerkette der Hiddestorfer für die verdiente Führung der Gastgeber, die Pascal Kuhn erzielen sollte. Schon zuvor schwammen die in schwarz spielenden Gäste gewaltig und eine Mixtur aus Nervosität, Unfähigkeit und Pech sorgte dafür, dass der Führungstreffer nicht schon vorher fiel. Entlastungsangriffe waren bis dato Fehlanzeige und der gegen Leveste überragende Reza Hassanzada fand in der ersten halben Stunde überhaupt nicht statt. Sehr zum Leidwesen seines Trainers, der noch sich noch einmal so eine Leistung wünschte.

Das 1:0 der Hausherren schien aber auch so etwas wie der Weckruf für die Eintracht gewesen zu sein. Fortan legte man eine Schippe drauf und konnte Groß Munzels Defensive, die zusammen sicher über 300kg wog, das eine oder andere Mal unter Druck setzen. Die Erlösung brachte eine Freistoßflanke von Marco Maaß aus dem Halbfeld, die am Ende nach letzter Berührung von Alex Zentner, der seinen wuchtigen Körper ins Getümmel rammte, hinten links im Tor einschlug (35.). Der wichtige Ausgleich, der auch den Hiddestorfer Anhang aus seiner Lethargie wachküssen sollte. Denn die rund 70 Fans – ja, an diesem Tag waren sie Fans und unterstützen die Mannschaft mit Rasseln, Trommeln und ihrem wohl stärksten, lautesten Organ, ihrer Stimme – machten das vermeintliche Auswärtsspiel zu einem Heimspiel. Berauscht von diesem Stimmungsorkan drehte die Eintracht das Spiel binnen kürzester Zeit, nachdem Reza Hassanzada einem Groß Munzler Verteidiger den Ball abluchste und in Rücklage noch per Querpass vor das Gehäuse passte. Dort einschussbereit tauchte drei Minuten nach dem Ausgleich Stefan Gabor auf und markierte die Führung für die Gäste, wenngleich diese ein wenig schmeichelhaft war.

Mit dieser Führung sollte es zum Pausentee gehen, um durchzuatmen und sich wieder zu sammeln. Die teils fahrigen Abspielfehler und Stockfehler im Spielaufbau sorgten trotz diverser Kaltgetränke beim mitgereisten Anhang für Herz-Rhytmus-Störungen, die nur schwer auszugleichen waren. Es sei denn, man schlief die vorherige Nacht nicht und hatte Spaß daran, in bleibender Erinnerung zu bleiben. Dazu aber später mehr. Gerüchte aus Bredenbeck, einem weiteren Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, machten die Runde und die Gäste aus Goltern sollten angeblich 1:0 führen. Das hieße Klassenerhalt. Aber was hieß das schon, wenn mehrere Zeugen u.a. aus Hiddestorf bestätigten, dass die Zweite des TSV Barsinghausen bis zur 87. Minute 0:3 gegen Hardenberg zurücklag und dass das Spiel noch drehte und 4:3 gewann? So viel Glück hat sonst nur der HSV! Aber das ist ein anderes Thema…

In der zweiten Halbzeit zeigte man sich wacher und konzentrierter und hatte die immer wieder anlaufenden Gastgeber weitestgehend im Griff. Naja so fast, denn ausgerechnet Kapitän und Routinier Marco Maaß verschätzte sich bei einem langen Ball Groß Munzels katastrophal! Erneut war es Pascal Kuhn, der den Braten roch, an Marco vorbeisprintete, Max Lieseberg im Tor der Gäste keine Chance ließ und den Ball zum viel umjubelten 2:2-Ausgleich in die Maschen drosch (56.). Plötzlich war alles wieder offen. Erste Gerüchte über einen Bredenbecker Ausgleich machten die Runde. Adrenalin pur!

In der Folge wechselte Groß Munzels Trainer Gustav Kuhn drei Mal und setzte auf die Karte Brechstange! Der erhoffte Effekt blieb aber aus und der Spielfluss der Hausherren wirkte mit zunehmender Dauer gehemmt, währen die Eintracht auf einen alles entscheidenden Konter lauerte. Fortan gelang es den Hiddestorfern aufgrund der langen, weiten Bälle der Blau-Weißen immer öfter selbst in Ballbesitz zu kommen und so Zeit von der Uhr zu nehmen. Trotzdem war das Ergebnis gefährlich und die Partie konnte noch in beide Richtungen kippen. Es war demnach nichts für schwache Nerven!

Apropos Nerven. DIE hatte auf jeden Fall der Schiedsrichter-Assistent Uwe Sandig, der auf der Seite des Hiddestorfer Anhangs das eine oder andere Mal sehr zweifelhafte Entscheidungen fällte und gar seinen Schiedsrichter Karsten Ritter überstimmte, der in dieser Partie aber die genau richtige Ansetzung war und von außen betrachtet das Spiel stets im Griff hatte. Insbesondere die definitiv falsche Abseitsentscheidung zu Lasten von Stefan Gabor sorgte für einen Shitstorm gegen den Assistenten, der sich fortan vorgekommen sein muss, wie in einem Bundesligastadion, in der die ganze Kurve hinter ihm seinen Kopf forderte. Mit stoischer Ruhe jedoch ertrug er alle Anfeindungen und sorgte zudem noch für ein Novum in der Kreisliga.

Etwa 10 Minuten vor dem Ende erreichte der Pöbeltrupp, der in der vorigen Nacht noch ohne Schlaf in Hamburg einen Junggesellenabschied gefeiert hat, erneut die Hintertorseite von Alfredo-Arnaldo Garcia, seines Zeichens Torwart von Groß Munzel und setzte ihn schon wie im ersten Durchgang „unter Druck“. Alles regelkonform hinter dem Zaun, wie auch die rund 20 Zuschauer des TSV Groß Munzel hinter dem Tor von Max Lieseberg. Trotzdem fühlte sich Torwart Garcia belästigt und der Schiedsrichter unterbrach auf Anweisung seines Assistenten Sandig die Partie, um Ordner herbeizuholen und die Pöbler hinter dem Tor zu entfernen. Am Rande dieser Aktion wies er noch Trainer Schöndube darauf hin, dafür zu sorgen, dass sich der Anhang fortan ordentlich benimmt, da er ansonsten die komplette Seite räumen ließe. Man stelle sich das mal in der Bundesliga vor: Ein Spieler wird beleidigt und der Schiedsrichter lässt die ganze Gegengerade räumen. Humorvolle Darstellung.

Jedenfalls ging es nach kurzer Unterbrechung weiter und es schein, als hätten die Hiddestorfer in der kurzen Pause Kräfte getankt. Denn es war ein mustergültiger Konter des SVE, den Reza Hassanzada vier Minuten vor dem Ende seinen Stempel aufdrückte und das siegbringende und viel umjubelte 3:2 für die Eintracht erzielte. Selbst die Ersatzspieler stürmten auf den Platz zum Jubeln und kurzzeitig vergaß man, dass es „nur“ der Klassenerhalt war. Selbst die Szenerie nach dem Schlusspfiff erinnerte dank Bierduschen usw. tendenziell eher an eine wilde Aufstiegsfeier, wo man gerade das entscheidende Relegationsspiel gewonnen hatte. Dass dieser Sieg wichtig war, zeugt von der Tatsache, dass die Gastgeber aus Groß Munzel, die einen tollen Kampf boten und eine starke Rückrunde spielten, aufgrund dieser Niederlage in die Relegation zur Kreisklasse müssen. Der SVE hingegen ist auch nächste Saison fester Bestandteil der Kreisliga Hannover-Land Staffel 3!

Im Anschluss der Partie begoss man noch den Sieg im Vereinsheim in Hiddestorf. Gerüchten zur Folge gingen die letzten erst spät in der Nacht, trotz des darauf folgenden Arbeitstages. Man kann nur hoffen, dass man trotz aller Euphorie für die kommende Saison die richtigen Lehren aus dieser Spielzeit zog. Denn betrachtet man die gesamte Saison, hat man sich das alles anders vorgestellt und ich persönlich fand auch diese Spielzeit wieder enttäuschend. Zwar wurde man Zwölfter, lange Zeit jedoch war man Tabellenletzter. Es gab viele Störfeuer in dieser Saison, Verletzungen und Disziplinlosigkeiten – trotzdem bewies die Mannschaft am Ende Moral und zeigte, dass sie eine Einheit sein kann, in der jeder für den anderen kämpft und sich aufopfert, auch wenn der eine oder andere gerne mehr Spielzeit bekommen hätte. Am Ende steht ein Sieg und Platz 12!

TSV Groß Munzel – SV Eintr. Hiddestorf       2:3 (1:2)
ca. 137 Zuschauer
Aufstellung: Lieseberg, Barlak, Özdemir, Z. Sejdic (71. Mauch), Gabor (89. Saris), Zentner (90. Volokidin), Basci, R. Hassanzada, Jäger, Maaß, Ewert
Ersatzbank: Wasner, Wellings, Saris, Mauch, Dönmez, Volokidin
Tore: 1:0 Kuhn (22.), 1:1 Zentner (35.), 1:2 Gabor (38.), 2:2 Kuhn (56.), 2:3 R. Hassanzada (86.)

 

Stimmen zum Spiel:

Heiko Schöndube (Trainer SV Eintr. Hiddestorf):
Meinem Team war die Last deutlich anzumerken. Wir konnten uns dann aber etwas freischwimmen.

 

Gustav Kuhn (Trainer TSV Groß Munzel):
Wenn wir gegen einen nicht wirklich starken Gegner wie Hiddestorf verlieren, sind wir vielleicht auch einfach zu schwach für die Kreisliga.

Ich für meinen Teil möchte mich bei Euch Lesern bedanken! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, über die Spiele des SVE möglichst neutral aus der Beobachterrolle zu berichten, die Stadionzeitung zu erstellen und so einen Mehrwert geschaffen zu haben, den nur wenige Kreisligisten bieten konnten und können werden. Auch ich sage an dieser Stelle Tschüss. Ein großer Dank geht an einen nicht genannten Pressesprecher eines Konkurrenten, der mir sein Netzwerk mit zur Verfügung stellte und es mir so ermöglichte, die Kader der Gäste zur Verfügung stelle sowie die Interviews mit den Trainern, Betreuern und Pressesprechern ermöglichte. Danke an Kristina Maaß und Max Lieseberg, die mir beim Statistik sammeln geholfen haben. Danke an alle weiteren Schreiber, danke an die Mannschaft, danke an das Trainergespann. Eine kleine Träne verdrücke ich für die Stadionzeitung, die es fortan nicht mehr geben wird, aber ich bin mir sicher die Berichterstattung über die Hiddestorf-App, die Webseite und via Social Media wird zukunftsorientiert ganz sicher mehr Leute erreichen. Ich bin gespannt und freu mich drauf. Für die Zukunft Euch nur das Beste!!! Tschüss. Dennis #17

Das Wunder von Hiddestorf

Im letzten Heimspiel gegen den TV Jahn Leveste – in der Hinserie ungeschlagener Tabellenführer – gelang ein wichtiger Sieg des Davids gegen den Goliath.

Die Vorzeichen der Kreisliga-Begegnung zwischen dem SV Eintracht Hiddestorf und dem TV Jahn Leveste hätten unterschiedlicher kaum sein können. Auf der einen Seite der Gastgeber, dem das Wasser im Kampf um den Verbleib in der Kreisliga Staffel 3 bis zum Halse stand und auf der anderen Seite der TV Jahn Leveste, der seinen komfortablen Punktevorsprung aus der überragenden Hinrunde eingebüßt hatte. Mittlerweile war der TV Jahn auf den dritten Tabellenplatz abgerutscht und es bedurfte eines Sieges, wollte man es in der eigenen Hand haben, zumindest den zweiten Tabellenplatz und die damit verbundene Aufstiegsrelegation zu sichern.

Die vermeintliche Aufholjagd der gastgebenden Eintracht verpuffte am vorangegangenen Sonntag, als man mit 0:3 beim SV Weetzen verlor und zudem Verhaltensweisen an den Tag legte, die man zuletzt in der indiskutablen Hinrunde sah. Insofern geriet man durch den Sieg der Reserve Barsinghausens wieder in akute Abstiegsnot und stand vor Anpfiff der Partie unter dem Strich. Leveste hingegen hatte gewisse Parallelen mit dem großen FC Bayern München. In der Hinrunde das Team der Stunde und ungeschlagen, verlor man am Sonntag auf heimischer Anlage mit 0:3 gegen den FC Springe und verspielte damit Platz 1. Schlimmer noch, der SC Hemmingen-Westerfeld zog in der Tabelle vorbei, hatte aber zu diesem Zeitpunkt ein Spiel und einen Punkt mehr auf dem Konto.

Beide Mannschaften waren somit gezwungen auf Sieg zu spielen und unter den knapp 70 Zuschauern befanden sich viele bekannte Gesichter vom SC Hemmingen-Westerfeld, die unserer Eintracht die Daumen drückten. Hiddestorfs Trainer Schöndube musste in diesem so wichtigen Spiel neben den Langzeitverletzten um Kevin Leineweber auf seinen Stammtorwart Hozan Partawie verzichten, dafür rückte Max Lieseberg zwischen die Pfosten. Der aufstrebende Omed Hassanzada ist für den Rest der Saison rotgesperrt und wird ersten Schätzungen zur Folge, da er Wiederholungstäter ist, erst im Herbst diesen Jahres gegen den Ball treten dürfen. Aber auch beim TV Jahn Leveste fielen etliche Akteure aus. Entweder aus beruflichen oder eben verletzungsbedingten Gründen. So fehlte beispielsweise der Topstürmer Haken Hot, wie auch schon am Sonntag beim Duell mit Springe.

Der Favorit aus Leveste fand dabei besser ins Spiel und dominierte die erste Viertelstunde das Spielgeschehen auf einem Platz, der Bundesligareife hatte. Mit einfachsten Stilmitteln wie dem Doppelpass schaffte man es, über Außen die Gastgeber in die eigene Hälfte zu drängen. Jedoch fehlten danach entsprechende Ideen bzw. gerade Füße, den die Flanken landeten oft irgendwo im Nirgendwo, jedenfalls nicht da, wo Levestes Stürmer Bertan Torpuz stand. Auf der anderen Seite benötigte Hiddestorf ein Weilchen, um die Nervosität abzulegen und selbst aktiv zu werden. Nach gut 22 Minuten gelang über Alex Zentner der erste gute Konter der Gastgeber, der Hoffnung gab, beim schnellen Umschalten seinerseits zu Chancen zu gelangen.

Der Gast aus Leveste tat bis dahin zu wenig, um die tief verteidigenden Gastgeber ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Vor allem Adem Özdemir wusste seinen Pendant auf der anderen Seite im ersten Durchgang kaltzustellen. Die sonst so kreative Zentrale der Gäste lahmte, während die Eintracht auf Fehler und Konter lauerte. Nach einer halben Stunde war Reza Hassanzada allein auf weiter Flur, wurde aber vom Schiedsrichter wegen einer vermeintlichen Abseitspositionen wieder zurückgepfiffen. Trotzdem sorgten Konter von Stefan Gabor und Alex Zentner für Gefahr vor dem Tor der Gäste, die selbst nicht wirklich zum Abschluss kamen. Außer kurz vor dem Halbzeitpfiff, als sie es schafften, mittig vor Hiddestorfs Tor die Lücke zu finden und so aus zentraler Position zum Abschluss kamen. Zum Glück für die Eintracht rauschte der Ball Zentimeter am Pfosten vorbei. Durchatmen. Kraft tanken. Halbzeit.

Im zweiten Abschnitt schwanden bei den Gästen die Kräfte und der Tabellenvorletzte aus Hiddestorf übernahm zunehmend das Zepter. Bei Balleroberung gelang es Alex Zentner, Reza Hassanzada und Stefan Gabor, die Hintermannschaft des Tabellendritte mehrmals in Bedrängnis zu bringen. Vor allem das sonst so starke Mittelfeld Levestes war im zweiten Abschnitt nicht präsent, wodurch sich viel Raum für Hiddestorf ergab. Nach 59 Minuten sollten die Gastgeber unter tatkräftiger Mithilfe von Levestes Schlussmann Benno Bücher 1:0 in Führung gehen. Dieser konnten einen 40m-Freistoß von Marco Maaß nicht festhalten, Robin Jäger sagte ‚Danke‘ und schob locker aus 8 Metern ein. Ein Führung, die vielleicht überraschte, aber keineswegs unverdient war.

In der Folgte erhöhten die Hausherren den Druck und Leveste brach ein. Es folgte Angriff um Angriff und insbesondere Reza Hassanzada machte an diesem Tag das beste Saisonspiel! Er ging viele Wege, die Kraft raubten, leistete sich keine Unkonzentriertheiten und war im eins gegen eins den Abwehrspielern größtenteils überlegen. Abwechselnd mit Alex Zentner und Stefan Gabor attackierten sie die Levester früh in deren Hälfte und zwangen sie so zu Fehlern, die böse bestraft wurden. Nur vier Minuten nach der Führung wurde Stefan Gabor im Levester Strafraum zu Fall gebracht, den fälligen Elfmeter verwandelte Serdal Basci eiskalt und ohne mit der Wimper zu zucken.

Die Gäste hätten an diesem Tag noch Stunden spielen können, selbst ein Scheunentor hätten sie nicht getroffen. Wenn es mal nach einer Standardsituation gefährlich wurde, strahlte Schlussmann Max Lieseberg die nötige Sicherheit aus. Ohne große Spielpraxis bestach er durch zwei sehr starke Paraden, in denen er den Ball festhielt und den nachsetzenden Angreifern keine Chance gab, einen Abstauber zum vermeintlichen Anschluss zu verwerten. Mit dieser Gewissheit im Rücken spielte die Hiddestorfer Eintracht die restliche halbe Stunde ihren Stiefel runter, ohne in große Bedrängnis zu kommen. Bei besserer Chancenauswertung hätte durchaus noch ein Treffer fallen können, aber im Endeffekt spiegelt das Ergebnis auch den Spielverlauf wieder. Ein verdienter Erfolg des SVE, der sich somit aus dem Tabellenkeller befreien und sein Glück in die eigene Hand nehmen konnte, wenn man am letzten Spieltag auswärts zum TSV Groß Munzel reißt. Bei den Gäste aus Leveste sah man, dass die Belastung der letzten Wochen, in der man teilweise 4 Spiele in 7 Tagen hatte, nicht zu kompensieren war und dass nach der Niederlage die Hoffnung auf einen Aufstieg der Erkenntnis gewichen ist, dass das diese Saison nichts mehr wird. Zu stark präsentierte sich die Konkurrenz in den letzten Spielen, als dass man auf einen Ausrutscher hoffen könnte. Etwas niedergeschlagen fasste Levestes Trainer Holger Schwabe zusammen: „Der Aufstieg ist abgehakt, das wird sich Hemmingen nicht mehr nehmen lassen. Dem ersten Tor geht ein Torwartfehler voraus, vor dem Elfmeter wurde eine klare Abseitsposition übersehen. Aber was soll’s? Das war von uns heute auch einfach zu wenig.“

Der SVE indes kletterte auf den 12. Tabellenplatz und hat es in eigener Hand, den Verblieb in der Kreisliga zu sichern. Im Auswärtsspiel am letzten Spieltag in Groß Munzel würde ein Unentschieden reichen, hat man derzeit drei Zähler Vorsprung auf den Aufsteiger SG Bredenbeck, die auf den TSV Foltern treffen. Einzig im Fall einer eigenen Niederlage und zweier Siege von Bredenbeck und Barsinghausen II (zu Hause gegen TuS Harenberg) drohe der Abstieg in die Kreisklasse. Doch davon ist nicht auszugehen. Goalgetter Robin Jäger nach dem Spiel: „Das lassen wir uns nicht mehr nehmen. In Groß Munzel werden wir nicht verlieren!“ Sein Wort in Gottes Ohr…

SV Eintr. Hiddestorf – TV Jahn Leveste      2:0 (0:0)
73 Zuschauer
SV Eintr. Hiddestorf: Lieseberg, Maaß, Özdemir, Ewert, Barlak, Basci, Mauch (60. Z. Sejdic), Jäger, R. Hassanzada (89. Dönmez), Gabor, Zentner (78. Saris)
Tore: 1:0 Jäger (59.), 2:0 Basci (63., Foulelfmeter)

Hassanzada-Brüder entscheiden Spiel

Bei der 0:3-Niederlage in Weetzen fiel die Mannschaft nach dem Gegentor in sich zusammen – und auseinander…

Eigentlich erhoffte man sich, beim Tabellenachten aus Weetzen etwas Zählbares mitnehmen zu können. Nach drei Siegen in Folge war die Brust ausgestreckt und man wollte mehr. Schließlich stand man nun zwar über dem Strich, der Gefahr von unten war man sich jedoch stets bewusst.

Der Beginn des Spiels war recht träge für die anwesenden Zuschauer. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitesgehend und man merkte, dass sowohl der SV Weetzen als auch die Gäste aus Hiddestorf Probleme hatten, vor des Gegners Tor zu kommen. Auf dem schwerlich zu bespielenden Platz in Weetzen reihten sich Fehlpässe an Konzentrationsfehler, Unachtsamkeiten an unerklärliche Pässe und es war keine klare Linie zu erkennen. Trost für beide Mannschaften zum Pausentee: Es stand noch 0:0-Unentschieden.
Nach dem Seitenwechsel nahm das Unheil jedoch seinen Lauf. Reza Hassanzada fasste sich ein Herz und war der Überzeugung, seinen Gegenspieler am eigenen Strafraum ausdribbeln zu können, verschätzte sich nur etwas dabei, verlor den Ball und Weetzens Patrick Sachse sagte ‚Danke‘ und erzielte das 1:0 für den Gastgeber aus Weetzen.

Wer nun dachte, der Offensivdrang der Hiddestorfer war geweckt, der musste sich mit Omed Hassanzadas Chance aus der ersten Hälfte zufrieden geben. Die Eintracht verfiel in alte Muster, wonach Absprachen und taktische Anweisungen nicht umgesetzt und stattdessen ‚wilde Sau im Nebel‘ gespielt wurde. Folge war das 0:2, erneut durch Sachse nur dreizehn Minuten später. Als dann der ältere Hassanzada-Bruder Omed kurz vor dem Ende dachte, dass man seinen Gegenspieler in den Würgegriff nehmen darf, war das i-Tüpfelchen an diesen Tag auf der verdorbenen Torte erreicht.

Es folgte das 0:3 und ein Zusammenprall, in der sich Stammtorwart Hozan Partawie verletzte und dessen Einsatz beim Spiel gegen den Tabellendritten TV Jahn Leveste fraglich ist.

SV Weetzen – SV Eintr. Hiddestorf     3:0 (0:0)
55 Zuschauer
SV Eintr. Hiddestorf: Partawie, Özdemir, Barlak, O. Hassanzada, R. Hassanzada (63. Saris), Basci, Z. Sejdic, Ewert, Maaß (70. Wellings), Gabor, Mauch.
Tore: 1:0, 2:0 Sachse (50., 63.), 3:0 Kaiser (83.)
rote Karte: O. Hassanzada (78., SV Eintr. Hiddestorf) wegen Tätlichkeit

Wichtiger Sieg im Hemminger Derby!

Die Eintracht hat wieder Selbstvertrauen und holt den dritten Sieg in Serie. Die Rettung naht!

Am Mittwochabend war zum Derby der SV Wilkenburg Gast auf der Sportanlage an der Ihmer Str. und musste sich der gastgebenden Eintracht mit 0:1 geschlagen geben!

Mit dem Selbstvertrauen von zwei Siegen kamen die Hiddestorfer besser ins Spiel und erspielten sich ein leichtes Übergewicht. Der Ball lief gut und man schickte sich an, den bis dato sieglosen Gästen im Jahr 2015 zu zeigen, dass auch in diesem Spiel nichts zu holen sein würde. Omed als auch sein Bruder Reza Hassanzada hatten erste Chancen für den SVE, ohne diese aber zu verwerten können. Auf der anderen Seite gelang es den Wilkenburgern nicht, zwingend in den Hiddestorfer Strafraum zu kommen.

Nach einer halben Stunde sollte Robin Jäger die Hausherren nach einem Eckball in Führung bringen. Angetrieben von Trommler Michi und seinen Komplizen schlug Zivojin Sejdic aus der Ecke der Hiddestorfer Schlachtenbummler den Ball in den Strafraum. Ein Wilkenburger stieg am höchsten und klärte den Ball – allerdings exakt in den Fuß von Dauerläufer Robin Jäger, der nicht lang überlegte und den Ball wunderbar in den Winkel schlenzte. Der Ex-Hiddestorfer Dominik di Figlia konnte der Flugbahn nur geschlagen hinterher blicken. Experten anderer Vereine und Zuschauer stritten dabei, ob der Ball haltbar war oder nicht. Co-Trainer John Fogarty dazu: „Kein Vorwurf, der war sauber in den Knick geschlenzt.“

Mit der Führung im Rücken ging es in die Pause und da schien es, als hätten die Hiddestorfer Schlafmittel bekommen. Nach der Pause drückten die Gäste auf den Ausgleich und es brannte lichterloh im Hiddestorfer Strafraum. zugleich wusste man aber auch, wo das große Manko des SVW lag. „Wir waren vorm Tor nicht zwingend genug. Bei unserer Chancenanzahl muss auch mal so ein Ding reingehen“, ärgerte sich Fogarty auf Seiten der Gäste.

Somit blieb es bis zum Ende, wenn auch etwas glücklich, beim 1:0 für den SVE, der damit erstmals auf einen Nichtabstiegsplatz sprang. Die Freude war bei allen riesengroß!

SV Eintr. Hiddestorf – SV Wilkenburg     1:0 (1:0)
76 Zuschauer
SV Eintr. Hiddestorf: Partawie, Özdemir, Barlak, O. Hassanzada (56. Zentner), R. Hassanzada, Z. Sejdic (72. Mauch), Basci, Gabor (90.), Jäger, Maaß, Ewert.
Tore: 1:0 Jäger (31.)
rote Karte: Hasani (85., SV Wilkenburg) wegen Beleidigung

Die Hafeneinfahrt in Sichtweite

Nach dem ersten Sieg in Gestorf legte die Hiddestorfer Eintracht nach und konnte auf eigenem Platz die SG Bredenbeck mit 3:2 besiegen. Das rettende Ufer ist nah…

Die Hiddestorfer haben das Fußball spielen nicht verlernt und schöpfen nach dem zweiten Sieg in diesem Jahr Hoffnunf auf den Verbleib in der Kreisliga. Daheim gegen die SG Bredenbeck musste Trainer Heiko Schöndube allerdings auf Sturmtank Alex Zentner verzichten, für ihn spielte Stefan Gabor aus der zweiten Mannschaft von Beginn an. Ansonsten vertraute Schöndube der Elf, die am Wochenende den ersten Dreier 2015 in Gestorf holte.

Der Beginn des Spiels begann mit einem Schock. Die rund 43 Zuschauer waren Zeuge einer Slapstickeinlage unter dem Motto „nimm Du ihn, ich hab ihn sicher“. Ein langer Abschlag springt zwischen Kapitän Marco Maaß und Manndecker Adem Özdemir auf, beide schauen sich an, sprechen sich aber offensichtlich nicht ab. Bredenbecks Jan-Henrik Lösch, vor dem man noch vor dem Spiel warnte, sagte „Danke“, spurtete zwischen den beiden Verteidigern durch und schloss eiskalt zum 0:1 für die Gäste aus Bredenbeck ab – da waren gerade einmal 3 Minuten gespielt. Alle Apelle zu 90-minütiger Konzentration scheinen in Hiddestorf diese Saison nicht zu fruchten. Nur fünf Minuten nach dem Rückstand konnte sich der Gastgeber bei Bredenbecks Jan Thiedau bedanken, der im eigenen Strafraum gegen Stefan Gabor zu ungestüm zu Werke ging. Dem Schiedsrichter Tim-Ihbe-Frerich Visser blieb nichts anderes übrig, als auf den punkt zu zeigen und den Gastgebern einen Strafstoß zuzusprechen. Diesen verwandelte Serdal Basci eiskalt zum 1:1-Ausgleich (8.). In der Folge waren sowohl die Hiddestorfer als auch die Bredenbecker darauf bedacht, so wenige Fehler wie möglich zu machen und die flotte Anfangsphase von beiden Mannschaften  verebbte. So lag der Fokus jeweils auf der eigenen Defensive, ehe sich Reza Hassanzada ein Herz nahm und aus der zweiten Reihe einfach mal abzog. Gleichzeitig ollte dies der Weckruf für die Offensive der in blau-rot spielenden Gäste sein, die fortan auch mehr nach vorne investierten, außer zwei Distanzschüssen aber nichts vorzuweisen hatten. Als dann alle schon mit dem Halbzeitpfiff rechneten, segelte eine Freistoßflanke von Marco Maaß in den Strafraum der Bredenbecker Verteidigung. Dort hätte Bredenbecks Björn Winter im Tor einfach mal einen Muks von sich geben sollen, dann wäre es mit dem Unentschieden in die Pause gegangen. Er schwieg aber, sodass Florian Kupsch die Flanke irgendwie klären wollte, blöderweise aber eine zu geringe Sprungkraft und vor allem eine miserable Strafraumorientierung besaß und so den Ball zum 2:1 für die Eintracht ins Netz köpfte. Ein kapitaler Fehler, der die Gastgeber zu einem psychologisch günstigen und wichtigen Zeitpunkt in Führung gehen ließ.

Im zweiten Abschnitt strotzte der SVE nur vor Selbstvertrauen und lauerte auf Fehler der Gäste. Anstatt sich hinten einzuigeln und ein Bollwerk zu errichten störte man Bredenbeck ab der Mittellinie und setzte immer mal wieder den einen oder anderen Nadelstich mit einem schnellen Konter. Omed Hassanzada war es dann vergönnt, das entscheidende 3:1 zu schießen und die Führung auszubauen. Generell zeigt Omed nach seiner Rotsperre regelmäßig ansprechende Leistungen, in denen er sich selbst stets mit einem Tor belohnt und so im Abstiegskampf zu einem wichtigen Eckpfeiler der Mannschaft wird. Bezüglich dieser Personalie sollte der Verein alles daran setzen, Omed auch zukünftig an den SVE zu binden! Denn erst kürzlich äußerte Rezas Bruder in dieser
Stadionzeitschrift „Halbzeit“ Abwanderungsgedanken zum Saisonende. Wo er mit den Gedanken kurz nach seinem Führungstreffer zum 3:1 war, als er alleine auf Bredenbecks Torwart zulief, jedoch viel zu überhastet abschloss, muss mir auch noch einmal einer verraten. Da hatte er seinen zweiten Treffer zum möglichen 4:1 schon auf dem Präsentierteller liegen, den er aber aus welchen Gründen auch immer ablehnte.

Mit einer beruhigenden 2-Tore-Führung im Rücken kam Armel Entse Oboma für Zivojin Sejdic in der 63. Spielminute zu seinen ersten Pflichtspieleinsatz für die erste Herren in dieser Saison und spätestens mit der Einwechslung von Christopher-Sean Wellings für eben erwähnten Omed Hassanzada stellte Trainer Schöndube die Weichen auf Verteidigung. Denn auch er registrierte, dass die Gäste vom Deister wieder mehr für die Offensive taten, die Entlasungsangriffe der Seinen aber zu oft zu hektisch und ungenau waren. So wollte man die sicher geglaubten drei punkte frühzeitig eintüten und den Gästen gar nicht erst die Gelegenheit geben, noch auf einen Punktgewinn zu hoffen. Sieben Minuten vor dem Ende sorgten erneut Bredenbecks Jan-Henrik Lösch für Staunen, vor allem bei den eigenen Anhängern der Rot-Blauen. Seinen zweiten Treffer erzielte der ältere der beiden Lösch-Brüder, der von seinen Freunden auch „Hütchen“ gerufen wird, mit dem Kopf und bei einer Körpergröße die knapp die eines Gartenzwerges übersteigt hat das schon etwas zu heißen. Es war ein perfekt gespieleter Angriff der Gäste, aus der Zentrale auf die linke Seite verlagert, per Doppelpass den Hiddestorfer Verteidiger ausgespielt und dann eine messerscharfe Flanke genau in den Lauf von „Hütchen“ gespielt, der gar nicht anders konnte als den Kopf hinzuhalten und das Leder in den Maschen zu versenken.

Solltes doch noch einmal spannend werden? Bredenbeck probierte es nun mit der Brechstange, der SVE jedoch ließ sich davon nicht einschüchtern und nahm immer wieder Zeit von der Uhr. Als dann Hiddestorfs Ikone Moritz Mauch an der Seitenlinie zum Wechsel bereit stand, initierte Ersatztorwart Lieseberg, der verletzt fehlte, am Seitenrand einen „Amore“-Wechselgesang zusammen mit Trainer und Spielern der zweiten Herren und es war der größte Stimmunsdurchbruch im Ort seit Jahren. Alles in freudiger Erwartung des Schlusspfiffes, der nicht einmal 100 Sekunden nach der Einwechslung ertönte und dem Tabellenletzten aus Hiddestorf drei Zähler im Kampf um den Nichtabstieg brachte. Schlussendlich ein verdienter Sieg, der den Sieg in Gestorf veredelte und somit die Hiddestorfer Kogge weiter Richtung sicheren Hafen brachte, der nach der Durchquerung der Nebelbank fortan direkt vor den Augen liegt.

SV Eintr. Hiddestorf – SG Bredenbeck     3:2 (2:1)
43 Zuschauer
SV Eintr. Hiddestorf: Partawie – Maaß,
Z. Sejdic (63. Entse Oboma), Özdemir,
Barlak (90. Mauch), Jäger – Basci, Ewert,
O. Hassanzada (79. Wellings), R. Hassanzada – Gabor
Tore: 0:1 J. Lösch (3.), 1:1 Basci (8.), 2:1 Kupsch (45., Eigentor), 3:1 O. Hassanzada (55.), 3:2 J. Lösch (83.)
gelbe Karte: Ewert, R. Hassanzada, Özdemir

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