Hendrik Krengel

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Punktgewinn! Oder doch zwei verloren?

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Trotz der schweren Verletzung von Kevin Leineweber wurde auch Fußball gespielt – oder dies zumindest versucht. Sowohl davor, als auch danach…

Beginnen wir mit den guten Nachrichten vom vergangenen Sonntag: Der Frühling kommt! Bei herrlichem Sonnenschein mit mehr als 20° Celsius hatte sich der TSV Goltern auf einen herrlichen Fußballnachmittag mit zwei Duellen gegen die Hiddestorfer Eintracht eingerichtet. Vor dem Spiel der ersten Herren sollten sich die jeweiligen zweiten Mannschaften duellieren. Am Ende siegte dort der Gastgeber verdient mit 2:1 aufgrund der zweiten Halbzeit  gegen unsere Zweite von Trainer Sascha Much, der aufgrund von Personalmangel sich selbst als Sturmbomber aufstellte.

Danach folgte das Spiel der ersten Herren. Neben den Langzeitabwesenden fehlten auch Malte Saris und Eintrachts bester Torschütze Alex Zentner. Dafür waren die Hassanzada-Brüder für etwaige Torgefahr zuständig, im Mittelfeld hielt Serdal Basci das Zepter in der Hand und Marco Maaß dirigierte den Abwehrverbund. Auf diesen Säulen basierend begannen die Gäste mutig und schwungvoll, während Goltern noch im Tiefschlaf weilte. Einer Kombination von Reza Hassanzada und Savas Barlak über die linke Außenbahn folgte eine mustergültige Flanke vom Letztgenannten auf Robin Jäger, der im Strafraum auf Omed Hassanzada ablegte, der mühelos zur 1:0-Führung des Tabellenletzten einschob. Ein Start nach Maß. Die Führung sollte doch wohl Sicherheit geben, oder? Definitiv! Nur drei Minuten später hatte Marco Maaß per Freistoß die Chance, die Führung auszubauen, das Zuspiel von Serdal Basci war jedoch zu unpräzise und Goltern konnte kontern. Schnell überbrückten sie das aufgerückte Hiddestorfer Mittelfeld, der Torabschluss war jedoch zu überhastet und flog weit am Tor vorbei.

In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften. Die Gäste zogen sich weitesgehend zurück und überließen dem TSV Goltern den Ball. Die Hausherren jedoch agierten oftmals kopflos im ersten Durchgang und kamen nicht einmal gefährlich vor das Hiddestorfer Tor. Vor allem Adem Özdemir wusste mit seinen Lauf- und Zweikampfstärken zu überzeugen! So erlebte Hozan Partawie im Tor des SVE einen ungewohnt lässigen Arbeitstag ohne ernsthaft gefordert zu werden. Einzig der Duft der Grillhütte schien ihn in Versuchung zu bringen, denn an dieser Stelle sei den Gastgebern der „Un-fass-bar“ (also der Golterner Sportgaststätte) ein großes Lob für das leckere Grillgut wie Bratwurst, Schinkengriller oder Steak auszusprechen! Lecker im Geschmack, griffbereit fertig und faires Preis-/Leistungsverhältnis. Wie ihr merkt, viel mehr war im ersten Abschnitt nicht los. Einzig kurz vorm Pausenpfiff versuchte es Serdal Basci aus der zweiten Reihe. Das Leder donnerte aber knapp über den Querbalken.

Ohne einen Wechsel ging es in die zweiten 45 Minuten und Gerüchten zur Folge wurde es in der Kabine der Gastgeber etwas lauter. Jedenfalls schien der TSV nun mehr und mehr das Zepter in die Hand zu nehmen, ohne aber das Hiddestorfer Abwehrbollwerk zu überwinden. Diese versuchten durch Konter das vorentscheidende 2:0 zu suchen. So hatte der Gast aus Hiddestorf eine kurze Drangphase etwa zehn Minuten nach Wiederanpfiff. Nach einem Eckball reagierte Moritz Mauch am schnellsten und brachte den Ball per Dropkick aufs Tor, doch Golterns Nummer zwei Julius Gräfe reagierte blitzschnell und lenkte den Ball zur Ecke. Bei der darauf folgenden Ecke jagte der Ball einmal quer durch den Strafraum an Freund und Feind vorbei um bei Kapitän Marco Maaß zu landen, der das 2:0 auf dem Fuß hatte, aber überhastet abschloss und leider verzog. Vier Minuten später sollte Reza Hassanzaada von einem Abwehrpatzer profitieren und sprintete alleine auf das Golterner Tor zu. Er legte sich jedoch den Ball zu weit vor und die Chance zur Vorentscheidung war vergeben.

Stattdessen kamen die Gastgeber nun besser ins Spiel, wenngleich vor dem Sechzehner meist Endstation war. Häufig fair, manchmal aber nur durch ein Foul zu stoppen. Einen dieser Freistöße brachte Golterns Manuel Keil gefährlich aufs Tor, den Hozan Partawie im Nachfassen jedoch sichern konnte. Der Druck stieg. So sehr, dass man eine Viertelstunde vor Schluss den Ausgleich hinnehmen musste. Nachdem ein Angriff eigentlich schon vereitelt war, schlief Christopher-Sean Wellings und vertendelte den Ball am eigenen Strafraum. Der eingewechselte Atanas Milenchev, eigentlich Golterns erster Torwart und als Stürmer eingewechselt, spitzelte Wellings den Ball vom Fuß um dann mustergültig auf Benjamin Winkler aufzulegen, der aus fünf Metern nur noch einschieben brauchte und Hozan Partawie ohne Chance ließ. Ein denkbar dämlicher Fehler, der erneut dafür sorgen sollte, ähnlich wie der Bundesligist aus der niedersächsischen Landeshauptstadt vor der Entlassung Korkhuts, im Jahr 2015 weiter ohne einen Sieg zu bleiben.

Es folgte die 82. Spielminute. Einem langen Ball sprintete Kevin Leineweber hinterher. Im eins gegen eins gegen Golterns Schlussmann Julius Gräfe kam er aber klar zu spät, zog aber trotzdem durch und es gab einen lauten Knall mit einem ohrenbetäubenden Schrei – von Julius Gräfe. Kevin Leineweber blieb erstaunlich ruhig liegen, man wusste aber sofort, dass dies ein Zeichen war. Sekunden später war klar, dass es eine schlimme Verletzung war, da erste Protagonisten bereits wild gestikulierend Betreuer auf den Platz bzw. mit Handy am Ohr einen Krankenwagen riefen. Leineweber wurde noch auf dem Platz geschient, das Schienbein scheint gebrochen zu sein. Das Spiel jedenfalls wurde für rund eine halbe Stunde unterbrochen. Doch wie würde es weitergehen?

Zunächst entschied der Schiedsrichter Roman Klodnyckyj, der die Partie gut im griff hatte, auf Elfmeter für Eintracht Hiddestorf. Im Laufe der Verletzung kam aber sein Assistent Abdul Matin Walizahdah hinzu, sodass sich beide berieten, um dann die Entscheidung zu revidieren und Freistoß für Goltern zu geben, was auch die einzig richtige Entscheidung war. So fair muss man sein, auch wenn man auf dem letzten Tabellenplatz steht und jedes Hilfsmittel recht wäre, um endlich auch 2015 den ersten Dreier feiern zu können. Es folgte eine Restspielzeit von gut acht Minuten in der die Gastgeber zu neunt versuchten, das Unentschieden zu halten. Hiddestorf hätte vielleicht etwas bedachter aufspielen sollen, doch der Schock über die Verletzung von Kevin Leineweber schien die Mannschaft zu lähmen, sodass es zu keiner nennenswerten Aktion mehr kam. Zu überhastet wurde der Ball nach vorne geschlagen, zu kopflos agierte man in der kurzzeitigen Überzahl.

Am Ende stand ein 1:1-Unentschieden, welches in Angesicht der Tabellenplätze vor dem Spiel gerne angenommen worden wäre. Blickt man auf die 90 Minuten zurück, ist dies eindeutig zu wenig für die Gäste aus Hiddestorf. Zum einen, weil der Gastgeber an diesem Tage nichts gefährliches zu Werke brachte und man mutiger hätte agieren können. Zum anderen, weil wieder einmal ein individueller Fehler zu einem vermeidbaren Gegentor führte, welches wichtige Punkte kostete. Da muss man auch mal den Kopf anschalten und die Konzentration hochhalten. So fallen die Gegentore zu einfach und man bestraft sich selbst dreifach!
1.) Man schenkt wichtige drei Zähler durch eigene Fehler her.
2.) Die Saison für Kevin Leineweber, eine tragenden Säule der Mannschaft, ist aller Vorraussicht nach beendet.
3.) Die Konkurrenten im Abstiegskampf konnten alle ihre Spiele gewinnen.

Es fällt schwer, an eine Trendwende zu glauben, wenn einzelne Spieler immer wieder dieselben, vermeidbaren (!) Fehler machen. Wenn man offensiv zu mut- und harmlos agiert, selbst gegen Gegner, die offensichtlich verunsichert sind. Wenn defensiv eine Unkonzentriertheit sofort mit einem Gegentor bestraft wird, was am eigenen Selbstvertrauen nagt. Es bleiben noch genug Möglichkeiten, Punkte zu sammeln. Allerdings muss dazu auch mal gewonnen werden. Es fehlen nicht nur Punkte, sondern auch Siege. Im Jahr 2015 ist man inklusive der Testspiele im Winter weiterhin sieglos.

Am kommenden Sonntag trifft man auf TuS Seelze, wo am gestrigen Sonntag der Trainer Jan Emektas zurückgetreten ist und wo man auf eine verunsicherte Mannschaft treffen wird, die zwar gute Einzelspieler haben, aber alles andere als gefestigt wird. Letzte Saison war der Sieg gegen Seelze der Aufbruch in einen starken Schlusspurt. Jetzt liegt es an der Elf, die nächsten Sonntag aufläuft, ähnliches zu vollbringen, wenn man die Chance auf den Klassenerhalt wahren will!

TSV Goltern – SV Eintr. Hiddestorf     1:1 (0:1)
ca. 116 Zuschauer
Aufstellung: Partawie – Maaß, Wellings, Özdemir, Barlak, Jäger – Mauch, Basci, Leineweber (90. Ewert) – O. Hassanzada, R. Hassanzada
Ersatzbank: Lieseberg, Ewert, Z. Sejdic, Volokidin

PS: Zum Ortsderby gegen den SC Hemmingen-Westerfeld war der Autor verhindert, daher kann es keinen objektiven Spielbericht geben. Ich bitte dies zu entschuldigen.

Sportplatz oder Fernsehen?

Beim 1:1-Unentschieden am gestrigen Sonntag verirrte sich kaum ein Zuschauer zum Sportplatz der Ihmer Str., wo am Ende keiner mit der Punkteteilung glücklich war…

Was gibt es schöneres an einem Sonntag, als bei nasskaltem Wetter am Sportplatz zu stehen um sich das Kreisliga-Derby zwischen der Hiddestorfer Eintracht und der Zweitvertretung des TSV Pattensen anzusehen, während einem der Regen dank des Windes unnachgiebig ins Gesicht peitscht? Offensichtlich alles, denn anders ist der Zuschauerzuspruch an der Ihmer Str. nicht zu erklären. Ein neuer Minusrekord war erreicht, außer den üblichen Verdächtigen und ein paar Vertretern der Pattensener Reserve war kein weiterer Gast auszumachen.

Das Spiel schien die Dorfbewohner und sonstige Fußballinteressierte nicht vom heimischen Sofa zu locken und wer mag es ihnen verübeln? Wer will schon einen Tabellenletzten sehen, der in der Hinrunde für reichlich Torspektakel stand, vorausgesetzt man war Anhänger des jeweilligen Gastvereins?! Welches Spiel er ersten Herren rechtfertigte die Option, den Fernseher, gespickt mit Themensendungen wie „Der Trödeltrupp“ (RTL II), „The Biggest Loser“ (SAT 1) oder „Die Büffelranch“ (ZDF), auszuknipsen, wenngleich die Titel der Sendungen das Geschehen auf dem Platz eins zu eins wiedergeben?

Beginnen wir mit dem „Trödeltrupp“, wo der Gast aus Pattensen unter tatkräftiger Mithilfe von Hiddestorfs Hozan Partawie mit 1:0 in Führung gehen konnte. Deik Wehner sagte Danke für die Schläfrigkeiten der Hiddestorfer Abwehr und brauchte aus 5 Metern nur noch einschieben. Die erste Möglichkeit der Gäste, der erste Treffer. Kapitän Marco Maaß predigte im Interview für die Stadionzeitung „Halbzeit“, dass man die Konzentration hochhalten müsse. Gehalten hat es bis zur 22. Spielminute. Nicht umsonst fing man sich in dieser Saison die meisten Gegentreffer der gesamten Kreisliga.

Doch auf dem seifigen Geläuf waren die Hiddestorfer bemüht, noch vor der Pause den Ausgleich wieder herzustellen. Erst scheiterte Alex Zentner allein vor Pattensens Schlussmann Oliver Eley. Dann verlor Savas Barlak den Überblick, als er sich über die linke Seite durchsetzte und in den Rücken der Abwehr passte, obwohl zwei Kollegen einschussbereit vor dem Gehäuse lauerten und die Chance vertan war. Mehr war in der ersten Halbzeit nicht erwähnenswert.

Im zweiten Abschnitt konnte man sich danke des Unvermögens einzelner Spieler der Gäste rehabilitieren. In der 63. Spielminute wurde Savas Barlak im Strafraum wüst umgegrätscht, wofür es folgerichtig einen Strafstoß zugunsten Der Hiddestorfer Eintracht gab. Serdal Basci  verwandelte diesen eiskalt ohne mit der Wimper zu zucken und glich zum 1:1 aus. In der Folge verloren nicht nur die Gäste aus Pattensen sondern allen voran der Unparteiische Sascha Meinicke samt Assistenten die Kontrolle des Spielgeschehens. Zwei Minuten nach dem Ausgleich kam es zu einer Rudelbildung und einem Platzverweis für einen Pattensener Spieler, der – so fair muss man bei aller Rivalität bleiben – ein Witz war. Ein kleiner Schubser, um einen Spieler beiseite zu schieben, endete mit einem Platzverweis, „da die Absicht einer Tätlichkeit vorlag.“ So die Aussage des Unparteiischen gegenüber Gäste-Trainer Mirko Dreesmann nach Spielschluss. „The Biggest Loser“ war für diese Partie bereits gewählt.

Die Eintracht übernahm fortan mehr und mehr Feldvorteile und die Einwechslung von Malte Saris sollte für Schwung auf der rechten Außenbahn sorgen. Das eine oder andere Mal kam man gefährlich vor das Tor der Gäste, ohne aber Zählbares herausspringen zu lassen. So sind wir auch schon bei der „Büffelranch“, denn der Platz, der sonst in einem Topzustand ist, glich immer mehr einem Acker, wo eine Herde Büffel drüber gepflügt ist. Unter diesen Umständen erwies es sich schwer, kontrolliert nach vorne durch zu spielen. Es war also das typische Kampfspiel. Und die Gäste aus Pattensen, sorgten mit einem Konter über deren linke Außenbahn für Herz-Rhytmus-Störungen beim Hiddestorfer Anhang. Schließlich konnte man froh sein, dass die Hereingabe an Freund und Feind vorbei ins Toraus hoppelte.

In den letzten Sekunden dieser zerfahrenen Partien sollte es für die Gäste noch einmal knüppeldick kommen. Nach einem Foul von Adem Özdemir im eigenen Strafraum entschied der Schiedsrichter zunächst auf Strafstoß für die Gäste, ehe er sich mit seinem Assistenten beriet und seine Entscheidung zurücknahm um Hochball zu geben. Selbst Hiddestorfs Trainer Heiko Schöndube war der Meinung, dass man sich nicht für den Pfiff hätte beschweren dürfen. Somit ist die Frage, nach dem „Biggest Loser“ dieser Partie leicht zu beantworten.

Der Gastgeber, der aus seiner Überlegenheit gegen ganz schwache Pattensener kein Kapital schlagen konnte. Nicht umsonst erzielte man in dieser Saison bislang die wenigsten Tore der ganzen Kreisliga. Die Gäste, die mit so einer Leistung auch noch in den Abstiegskampf rutschen können und der Schiedsrichter, der diese Partie alles andere als souverän meisterte. Gewonnen haben nur jene, die zuhause auf der Couch blieben.

SV Eintr. Hiddestorf – TSV Pattensen     1:1 (0:1)
20 Zuschauer
Aufstellung: Partawie – Maaß, Wellings, Özdemir, Barlak, Jäger – Basci, Ewert, R. Hassanzada (73. Saris), Leineweber – Zentner
Ersatzbank: Lieseberg, Mauch, Z. Sejdic, Saris
Tore: 0:1 Wehner (22.), 1:1 Basci (63., Foulelfmeter)
gelbe Karten: R. Hassanzada, Özdemir, Zentner

Frühjahrsputz erfolgreich erledigt

…wir haben heute bei einem tollen Frühlingstag unseren Sportplatz aufgeräumt und auch die neuen Randsteine vor der Mauer wurden gesetzt. Sieht richtig toll aus, bitte nicht gleich morgen dagegen treten sollen ja ein wenig halten.
Danke an alle Helfer, die mit einer tollen Mittagspause durch Wauschi überrascht worden sind. Danke Wauschi.

 

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Zu wenig Durchschlagskraft!

Nachdem Kevin Leineweber die Führung besorgte, glitt der Mannschaft in der zweiten Halbzeit das Spiel aus der Hand und man musste sich dem Gast mit 1:2 geschlagen geben…

Am vergangenen Dienstag stand das Nachholspiel gegen die SG Ronnenberg 05 auf dem Plan. 19 Uhr war Anpfiff, die Dämmerung setzte ein und das Flutlicht sollte die 22 Akteure auf dem Rasen begleiten. Beste Vorraussetzungen, den treuen Hiddestorfer Anhängern mal wieder einen Heimsieg zu bescheren. Der Beginn war aus Hiddestorfer Sicht recht gut. Hinten stand wie so oft die Abwehrarbeit im Fokus, um dann durch Konter für Entlastung zu Sorgen. Wobei die Gäste aus Ronnenberg selbst nicht so recht ins Spiel fanden und das Geschehen auf dem Rasen als ausgeglichen zu beschreiben war. Zwar ereigneten sich in beiden Reihen zu viele Fehler im Spielaufbau, trotzdem war man aus Sicht des Gastgebers guter Dinge.
Je mehr die Zeit verstrich, desto besser kam Ronnenberg ins Spiel. Sie gewannen durch viele Ballstafette mehr und mehr an Sicherheit und einmal sollte den Hiddestorfern der Atem stocken, als ein Ronnenberger durch die Abwehr durchbrach und allein auf Hozan Partawie zulief. Vorausgegangen war bei dieser Aktion allerdings ein klares Handspiel, wodurch sich der Gast einen Vorteil verschaffte, der aber vom Unparteiischen unverständlicher Weise nicht geahndet wurde. Im Duell eins gegen eins behielt aber Partawie die Ruhe und konnte den etwaigen Rückstand verhindern. Auch ein, zwei Fernschüsse der Gäste fanden kein Erfolg.
Stattdessen hatten die treuen Leidensgenossen bzw. Anhänger der Hiddestorfer Eintracht Grund zum Jubeln. Ein Freistoß von Kevin Leineweber aus halblinker Position etwa zehn Meter vor dem Strafraum sollte zur Verwunderung aller im Netz landen. Da hat Ronnenbergs Schlussmann Sascha Mell zuletzt wohl zu häufig Manuel Neuer studiert, denn unhaltbar war der Schuss nicht. Stattdessen unterlief ihm eine Unaufmerksamkeit und der Ball rutschte ihm durch die Handschuhe. 1:0 für die Hiddestorfer Eintracht.

Mit dieser Führung im Gepäck ging es in die Pause und die Ansage von Trainer Heiko Schöndube war klar. So weiterspielen wie bisher, Zeikämpfe annehmen und einfach da weitermachen, wo man aufgehört hatte, denn den Gast hatte man zu dem Zeitpunkt gut im Griff. Die bessere Ansage in der Kabine schienen aber die Ronnenberger Trainer gemacht zu haben, denn nur drei Minuten nach Wiederanpfiff konnte Maximilian Arendt den 1:1-Ausgleich erzielen. Zuvor war man aus Sicht des Gastgebers nicht eng genug an den Leuten dran, sodass Arendt die Flanke von halbrechter Position aus volley abnehmen und verwerten konnte.
Was dann folgte, hat auch viel mit Psychologie zu tun. Die Verunsicherung war wieder da in Reihen der Roten und das Selbstvertrauen litt, während die Gäste Morgenluft witterten und immer besser ins Spiel fanden. Es gab seitens der Eintracht kaum noch Entlastung, stattdessen lief man dem Gegner hinterher. Dem hohen Einsatz musste man irgendwann Tribut zollen und wie so oft in der Vergangenheit war es Slapstick gepaart mit einer kleinen Schaufel Konzentrationslosigkeit und einer großen Zugabe Pech, die die Hiddestorfer auf die Verliererstraße brachte. Gut 20 Minuten vor dem Ende schlug Christopher-Sean Wellings über den Ball, der Gegenspieler im Rücken knallte das Leder aus 6 Metern aufs Tor und Hozan Partawie hält das Ding mit einem sensationellen
Reflex. Der Abpraller jedoch klatscht dem Ronnenberger Andre Koim im wahrsten Sinne des Wortes ins Gesicht und der Ball landet im Netz. 1:2. Kein Witz. Selbst hätte Koim ausweichen wollen, er hätte keine Chance dazu gehabt.
Zwar mühte sich der SVE in der Schlussphase und man kam durch Zentner und dem eingewechselten Volokidin zu zwei Chancen, Letzterer verzog er jedoch und schlenzte den Ball über den rechten Knick. So blieb es beim 1:2 und einer weiteren Heimniederlage. Doch schon heute hat man die Chance, gegen Pattensens Reserve drei Zähler hier zu behalten!

 

SV Eintr. Hiddestorf – SG Ronnenberg 05     1:2 (1:0)
Aufstellung: Partawie – Barlak (62. R. Hassanzada), Maaß, Wellings, Mauch – Z. Sejdic (86. Volokidin), Basci,
Jäger, Ewert, Leineweber – Zentner
Ersatzbank: Lieseberg, Dönmez, Volokidin, R. Hassanzada
Tore: 1:0 Leineweber (35.), 1:1 Arendt (48.), 1:2 Koim (71.)
gelbe Karte: Maaß

Sich selbst geschlagen…

Vorgestern gastierte die Hiddestorfer Eintracht beim Tabellenvierten aus Harenberg und verlor das Spiel mit 1:3 – zu einfach!

An einem wunderschönen Sonntagnachmittag sollte man beim TuS Harenberg gastieren. Der Aufsteiger aus Seelze konnte das Hinspiel erst in der letzten Minute für sich entscheiden. Am Sonntag verlor man zwar mit 1:3 bei den Blau-Weißen. Die Umstände jedoch, wie diese Niederlage zu Stande kam, ist ein Sinnbild für den bisherigen Saisonverlauf.

Zunächst lief alles nach Plan und Alex Zentner konnte die auf den letzten Tabellenplatz abgerutschten Gäste aus Hiddestorf mit 1:0 in Führung bringen. Da waren die Hausherren noch gar nicht gedanklich auf dem Platz. Was folgte, sah man schon zuweilen beim Spiel in Springe. Aus einer gut organisierten, geschlossenen Defensive überließ man dem Favoriten zwar mehr Ballbesitz, zwingende Torchancen ließ man aber nicht zu. Einziger Schwachpunkt, den man zu dem Zeitpunkt feststellen konnte, war die nötige Aggressivität in den Zweikämpfen, die man vermissen ließ. Es fehlte klar an Entlastungsangriffen nach vorne, wobei einmal Leineweber und einmal Reza Hassanzade die Möglichkeit gehabt hätten, jenseits der Mittellinie in der gegnerischen Hälfte den Abschluss zu suchen. Beide zögrerten etwas zu lang.

Als Harenberg dann schon dabei war, sich selbst zu zerfleischen und ihre Unzufriedenheit lautstark in diversen Diskussionen auf den Platz austrugen, schenkte man den Gastgebern den Ausgleich. Eine Hereingabe von der linken Seite, wo nur halbherzig gegen gegangen wurde, fand in der Mitte in Christopher-Sean Wellings einen Abnehmer, der aufgrund mangelnder Kommunikation im Strafraum den Ball unverhofft bei einem Klärungsversuch in den eigenen Maschen versenkte, obwohl kein Gegenspieler im Rücken lauerte. Wüsste man nicht um den dramatischen Umstand der aktuellen Situation, hätte man von der Szene ein Video aufnehmen und verkaufen  können mit dem Titel „Wie bringe ich den Gegner zurück ins Spiel?“. Folglich gingen die Köpfe nach unten, Harenberg schüttelte sich zweimal und dann ging es erst einmal zum Pausentee.

Nur fünf Minuten nach der Halbzeit nahm das Unheil seinen Lauf. Beim Versuch, eine Flanke bzw. einen Querpass zu verhindern, grätschte Zikica Sejdic im eigenen Strafraum parallel zum Ball und soll nach Ansicht des Schiedsrichters dabei ein Foul begangen haben. Vielleicht stand die Sonne zu diesem Zeitpunkt jedoch auch schon tief oder ein Fettfleck auf der Sonnenbrille des Unparteiischen beeinträchtigte die Sicht. Ein Foul war in dieser Szene jedoch nicht zu erkennen. Lewis Asamaoh, bekannt durch seinen Bruder, war das herzlich egal und er verwandelte den Strafstoß zum 2:1 für den TuS Harenberg. Eine bittere Pille, die man zu Beginn des zweiten Abschnitts schlucken musste.

Doch wer jetzt der Meinung war, das Spiel wäre gelaufen, der irrte. Nie zuvor gesehene Unsicherheiten bei Ballbesitz sowie fahrige Anspiele in der eigenen Hälfte seitens der Gastgeber luden gerade dazu ein, mal dazwischen zu spurten, den Ball zu klauen und das Ding in die Maschen zu knallen. Beste Gelegenheit dazu hatte erneut Reza Hassanzada. Er zögerte jedoch und Harenbergs Schlussman Sosic konnte die Chance vereiteln. Zu diesem Zeitpunkt muss man sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht gallig genug auf den eigenen Torerfolg gewesen zu sein. Zu tief und zu weit war man vom Gegner entfernt, als dass man sie hätte unter Druck setzen können. Ist es das fehlende Selbstvertrauen? Die aktuelle Tabellenposition? Oder doch die Anfälligkeit, wenn man hoch verteidigt?

Als man die letzten zehn Minuten doch noch einmal den Vorstoß wagte, offensiver zu agieren, fing man sich prompt einen Konter. Harenbergs Patrick Schulz enteilte der Viererkette und lupfte den Ball unhaltbar über Hozan Partawie zum entscheidenden 3:1 ins Tor.

TuS Harenberg – SV Eintr. Hiddestorf     3:1 (1:1)
91 Zuschauer
Aufstellung: Partawie – Wellings, Maaß, Saris (40. Z. Sejdic), Mauch, Barlak – Jäger, Basci, R. Hassanzada (64. Ewert),
Leineweber – Zentner
Ersatzbank: Lieseberg, Dönmez, Ewert, Z. Sejdic, Volokidin
Tore: 0:1 Zentner (3.), 1:1 Wellings (37., Eigentor), 2:1 Asamoah (51., Elfmeter), 3:1 Schulz (85.)
Gelbe Karten: keine

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Wunderbares Fußballwetter, aber leider keine Punkte

Bereits am heutigen Dienstagabend steht das nächste Heimspiel an. Gast auf unserer Anlage ist die SG Ronnenberg 05. Alle nötigen Infos, Interviews mit Max Lieseberg und Gäste-Trainer Martin Gschmack, finden Sie wie gewohnt in unserer neuesten Ausgabe unserer Stadionzeitschrift „Halbzeit“…

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