Sich selbst geschlagen…

Vorgestern gastierte die Hiddestorfer Eintracht beim Tabellenvierten aus Harenberg und verlor das Spiel mit 1:3 – zu einfach!

An einem wunderschönen Sonntagnachmittag sollte man beim TuS Harenberg gastieren. Der Aufsteiger aus Seelze konnte das Hinspiel erst in der letzten Minute für sich entscheiden. Am Sonntag verlor man zwar mit 1:3 bei den Blau-Weißen. Die Umstände jedoch, wie diese Niederlage zu Stande kam, ist ein Sinnbild für den bisherigen Saisonverlauf.

Zunächst lief alles nach Plan und Alex Zentner konnte die auf den letzten Tabellenplatz abgerutschten Gäste aus Hiddestorf mit 1:0 in Führung bringen. Da waren die Hausherren noch gar nicht gedanklich auf dem Platz. Was folgte, sah man schon zuweilen beim Spiel in Springe. Aus einer gut organisierten, geschlossenen Defensive überließ man dem Favoriten zwar mehr Ballbesitz, zwingende Torchancen ließ man aber nicht zu. Einziger Schwachpunkt, den man zu dem Zeitpunkt feststellen konnte, war die nötige Aggressivität in den Zweikämpfen, die man vermissen ließ. Es fehlte klar an Entlastungsangriffen nach vorne, wobei einmal Leineweber und einmal Reza Hassanzade die Möglichkeit gehabt hätten, jenseits der Mittellinie in der gegnerischen Hälfte den Abschluss zu suchen. Beide zögrerten etwas zu lang.

Als Harenberg dann schon dabei war, sich selbst zu zerfleischen und ihre Unzufriedenheit lautstark in diversen Diskussionen auf den Platz austrugen, schenkte man den Gastgebern den Ausgleich. Eine Hereingabe von der linken Seite, wo nur halbherzig gegen gegangen wurde, fand in der Mitte in Christopher-Sean Wellings einen Abnehmer, der aufgrund mangelnder Kommunikation im Strafraum den Ball unverhofft bei einem Klärungsversuch in den eigenen Maschen versenkte, obwohl kein Gegenspieler im Rücken lauerte. Wüsste man nicht um den dramatischen Umstand der aktuellen Situation, hätte man von der Szene ein Video aufnehmen und verkaufen  können mit dem Titel „Wie bringe ich den Gegner zurück ins Spiel?“. Folglich gingen die Köpfe nach unten, Harenberg schüttelte sich zweimal und dann ging es erst einmal zum Pausentee.

Nur fünf Minuten nach der Halbzeit nahm das Unheil seinen Lauf. Beim Versuch, eine Flanke bzw. einen Querpass zu verhindern, grätschte Zikica Sejdic im eigenen Strafraum parallel zum Ball und soll nach Ansicht des Schiedsrichters dabei ein Foul begangen haben. Vielleicht stand die Sonne zu diesem Zeitpunkt jedoch auch schon tief oder ein Fettfleck auf der Sonnenbrille des Unparteiischen beeinträchtigte die Sicht. Ein Foul war in dieser Szene jedoch nicht zu erkennen. Lewis Asamaoh, bekannt durch seinen Bruder, war das herzlich egal und er verwandelte den Strafstoß zum 2:1 für den TuS Harenberg. Eine bittere Pille, die man zu Beginn des zweiten Abschnitts schlucken musste.

Doch wer jetzt der Meinung war, das Spiel wäre gelaufen, der irrte. Nie zuvor gesehene Unsicherheiten bei Ballbesitz sowie fahrige Anspiele in der eigenen Hälfte seitens der Gastgeber luden gerade dazu ein, mal dazwischen zu spurten, den Ball zu klauen und das Ding in die Maschen zu knallen. Beste Gelegenheit dazu hatte erneut Reza Hassanzada. Er zögerte jedoch und Harenbergs Schlussman Sosic konnte die Chance vereiteln. Zu diesem Zeitpunkt muss man sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht gallig genug auf den eigenen Torerfolg gewesen zu sein. Zu tief und zu weit war man vom Gegner entfernt, als dass man sie hätte unter Druck setzen können. Ist es das fehlende Selbstvertrauen? Die aktuelle Tabellenposition? Oder doch die Anfälligkeit, wenn man hoch verteidigt?

Als man die letzten zehn Minuten doch noch einmal den Vorstoß wagte, offensiver zu agieren, fing man sich prompt einen Konter. Harenbergs Patrick Schulz enteilte der Viererkette und lupfte den Ball unhaltbar über Hozan Partawie zum entscheidenden 3:1 ins Tor.

TuS Harenberg – SV Eintr. Hiddestorf     3:1 (1:1)
91 Zuschauer
Aufstellung: Partawie – Wellings, Maaß, Saris (40. Z. Sejdic), Mauch, Barlak – Jäger, Basci, R. Hassanzada (64. Ewert),
Leineweber – Zentner
Ersatzbank: Lieseberg, Dönmez, Ewert, Z. Sejdic, Volokidin
Tore: 0:1 Zentner (3.), 1:1 Wellings (37., Eigentor), 2:1 Asamoah (51., Elfmeter), 3:1 Schulz (85.)
Gelbe Karten: keine

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Wunderbares Fußballwetter, aber leider keine Punkte

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