Eine Woche nach der blamablen Vorstellung gegen Velber ging es heute also gegen den in dieser Saison stark aufspielenden TuS aus Harenberg.
Der Auftritt unter der Woche im Pokal gegen Laatzen machte doch Mut auf ein vernünftiges Spiel. Desweiteren sollte unbedingt der erste Punkt dieser Saison eingefahren werden. Ohne große Personalnot konnten wir das Spiel beginnen. Lediglich der Langzeitverletze Max Lieseberg und der etatmäßige Capitano Marco Maaß (Trainingsrückstand nach Urlaub) mussten von der Tribüne aus zuschauen. Neuzugang Hamzeh Pahlavani feierte sein Startelfdebüt und wusste durchaus zu überzeugen.
Also rein ins Spiel: Die Phase des Abtastens fiel komplett ins Wasser und es entwickelte sich sofort ein munteres und offenes Spiel. Der erste Torabschluss war ein abgefälschter Freistoß der Harenberger welcher in der 3. Minute auf das Tornetz fiel. In der 6ten Minute tanzte sich Reza Hassanzada stark durch den Harenberger Strafraum und legte quer auf seinen Bruder Omed. Der schaffte es nicht den Ball aus 7m auf das Harenberger Tor zu bringen und so blieb die erste Hiddestorfer Chance ungenutzt. Dieses Problem sollte sich wie ein roter Faden durch die erste Halbzeit ziehen. So scheiterten Stefan Gabor und Reza Hassanzada an Thomas Kuhlmann im Harenberger Tor. Wobei Reza den Ball einfach hätte querlegen müssen und sein Bruder hätte das 1:0 für unsere Eintracht erzielt. Zu diesem Zeitpunkt wäre eine Hiddestorfer Führung definitiv verdient gewesen. Man stand hinten kompakt und kam vorne zum Abschluss, nur rein wollten die Bälle nicht.
So kam es wie es im Fußball nun mal kommt: Ecke Harenberg in Minute 34, Daniel Burk schraubt sich im Hiddestorfer Strafraum hoch und köpft den Ball unhaltbar in die lange Ecke. Ein sehr unglücklicher Rückstand aus Hiddestorfer Sicht. Anscheinend hinterließ dieser auch Spuren in den Köpfen, denn 4 min später entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter für Harenberg. Ob das vermeintliche Foul von Adem Özdemir überhaupt innerhalb des Sechzehners stattfand war zumindest diskussionswürdig. Der aufgrund des ersten Tores vor Selbstvertrauen strotzende Daniel Burk schnappte sich das Leder und verwandelte sicher. So stand es 0:2, obwohl man die bessere Mannschaft war. Um bis zur Pause den Druck noch mal zu erhöhen reichte die Kraft nicht aus, was bestimmt auch dem Wetter geschuldet war.
Zur zweiten Halbzeit kamen Alexander Zentner für Daniel Herzog und Savas Barlak für Marius Traupe. Alexander Zentner ging auf die Sechs und Savas Barlak nach hinten links.
An der Spielfreude der Hiddestorfer änderte dies nix. Jetzt sollte aber auch zählbares dabei rumkommen. So fasste sich Adem Özdemir in der 53. Minute ein Herz und marschierte in bester Beckenbauer-Manier über den halben Platz um dann im richtigen Moment auf Reza Hassanzada durchzustecken. Dieser ging mit Tempo am Keeper vorbei und schob den Ball zum Anschlusstreffer in die Maschen. Nun begann Hiddestorf mehr Druck aufzubauen und kam durch Omed Hassanzada noch zu einem Abschluss. Allerdings kamen die Harenberger zu Kontermöglichkeiten wie z.B, nach einem katastrophalen Rückpass durch den kurz zuvor eingewechselten Malte Saris noch zu zwei exzellenten Konterchancen. Einmal entschied Hozan Partawie an seinem Geburtstag das 1:1 für sich, danach spielten die Harenberger den letzten Pass zu ungenau und so konnte der in der zweiten Halbzeit sehr stark aufspielende Adem Özdemir noch klären.
Schließlich war ein schön vorgetragener Angriff der Harenberger in der 70. Spielminute durch das Zentrum doch von Erfolg gekrönt und so traf Lukas Münch zum 1:3 aus Sicht der Hiddestorfer Eintracht. Hiddestorfs Torwart Partawie hatte unmittelbar nach dem Tor einen geistigen Aussetzer und rannte zum Linienrichter um diesen aus gefühlten 5cm anzuschreien, warum dieser nicht die Fahne gehoben hat. Die Erklärung ist simpel wie klar: Der Torschütze befand sich definitiv nicht im Abseits und so hat der Linienrichter in der Situation richtig entschieden. Hozan kann froh sein nicht vom Platz geflogen zu sein, war er doch schon gelb vorbelastet. Womit er allerdings Recht hatte war, dass die Schiedsrichterleistung insgesamt unter Durchschnitt war.
Das Spiel schien gelaufen, doch Hiddestorf gab nicht auf und erarbeitete sich weiter Chancen. Nach einer kurz ausgeführten Ecke (77.) schlug Hamzeh Pahlavani den Ball aus dem Halbfeld in den Strafraum und dieser senkte sich durch das Getümmel in das Gästetor. Ob noch jemand am Ball war, (infrage kommt noch Malte Saris) wusste keiner und so schrieb der Schiedsrichter Hamzeh das Tor gut. Nun stand es 2:3 und Harenberg war verunsichert. Zwei Minuten später schloss Savas Barlak einen gut vorgetragenen Angriff über außen zum umjubelten Ausgleich ab. Die Schlussphase war hektisch aber ohne weitere Großchancen. So ging dies aufregende und unterhaltsame Spiel mit 3:3 zu Ende.
Aufgrund der ersten Halbzeit wäre ein Sieg in Ordnung gegangen. Wäre Harenberg konzentrierter mit seinen Chancen umgegangen hätte man aber auch verlieren können. Also insgesamt ein gerechtes Unentschieden mit dem beide Seiten leben müssen. Aus Hiddestorfer Sicht gibt es einiges an positiven Eindrücken: nach 1:3 Rückstand wieder zurückgekommen, nicht verloren und den ersten Punkt geholt.
Nächste Woche geht es zur Zweitvertretung des TSV Pattensen, der sehr gut in die Saison gestartet ist. Nichtsdestotrotz werden wir dort versuchen den ersten Dreier einzufahren. Mit einer Leistung wie gegen Harenberg wird dies auf jeden Fall möglich sein.
Aufstellung Hiddestorf:
Partawie, Herzog (Zentner), Pahlavani, Jäger, O.Hassanzada (Saris), Gabor, Traupe (S.Barlak), Dammschneider, Ewert(C), Özdemir, R. Hassanzada